Tempelweihfest (Chanukka)
Das achttägige Freudenfest beginnt am Abend des 24.Kislev (November/Dezember): Es erinnert an die Wiedereinweihung des von griechisch-syrischen Truppen geschändeten Tempels im Jahr 164 v.Chr.Damals ergab es sich, dass für den siebenarmigen Tempelleuchter (menorá) nur noch ein Fläschchen mit Öl für einen Tag vorhanden war. Dennoch, so die talmudische Legende, reichte die Menge wunderbarerweise für das acht Tage währende Weihefest. Zum Gedenken daran entzündet man in der Synagoge und zu Hause Abend für Abend je ein weiteres Licht auf einem achtarmigen Kerzen- oder Ölleuchter (Chanukkia bzw. Chanukkabank). Ein neuntes Licht, der Diener (Schamásch), dient zum Anzünden. Während das Chánukkalicht brennt, erhalten die Kinder Geschenke, isst man Pfannkuchen oder Kartoffelpuffer und vertreibt sich die Zeit mit dem Dreidel, einem Würfel mit den hebräischen Buchstaben N, G, H und S. Sie stehen für die Worte 'Nes gadol haja scham', d.h. 'Ein großes Wunder geschah dort'.
Das Neujahrsfest der Bäume (Tu be schwat)
Am 15.Schwat (Januar/Februar) ist das Neujahrsfest der Bäume. In biblischer Zeit wurden in Israel an jenem Tag die Pflichtabgaben fest gelegt, die zu den Priestern oder zum Tempel gebracht wurden - je nach dem, ob die Bäume in Blüte standen und Frucht gaben.Heute ist es Sitte geworden, einen Fruchtteller mit den Früchten des Heiligen Landes zuzubereiten: Feigen, Datteln, Trauben, Granatäpfel, Oliven, Weizen, Gerste, Mandeln sowie Johannisbrot. Beim Abendessen werden diese Speisen zusammen mit vier Bechern Wein verzehrt und der 104.Psalm zur Erinnerung an Gottes Schöpfermacht gelesen. In Israel fahren die Schulkinder an diesem Tag hinaus und pflanzen Zehntausende kleiner Baumschösslinge. In der Diaspora geben viele Juden zu Tu be-Schwat Spenden an den Jüdischen Nationalfond, der von diesem in bestimmten Büchsen gesammelten Geld Bäume in Israel pflanzt.